Blackberry – Was hast Du uns getan?
Blackberry, der Name bestimmte und polarisierte den Smartphonemarkt für lange Zeit. Mobile E-Mails sind letztlich erst durch die Telefone mit der Beere marktfähig geworden, die Technik war lange Zeit führend. Was ist dann passiert? Diese Frage wurde und wird immer wieder diskutiert und im Großen und Ganzen ist sie sicher auch beantwortet. So hat man es aus einer überlegenen Marktstellung heraus verpasst, die Herausforderung durch das damals revolutionäre iPhone anzunehmen und vor allem richtig und rechtzeitig einzuschätzen. Im Folgenden wurden Fehlentscheidungen getroffen und das Ergebnis waren teilweise halbfertige und nicht marktfähige Produkte, die der Entwicklung hinterher hinkten.
Nun muss man zugestehen, dass Blackberry sicher nicht der einzige Technologiekonzern war, der vom Erfolg des iPhone überrascht worden ist. Im Gegenteil, das iPhone hat dem Smartphone den Weg in den Massenmarkt geebnet und vor allem auch andere Produktbereiche mit beeinflusst oder neue – wie die Tabletcomputer – erst möglich gemacht.
Nichtsdestotrotz ist vor allem Blackberry im Zuge der Umwälzungen am Handymarkt immer auch besonders stark in den Fokus gekommen und wurde häufig mit viel Häme und Anfeindungen überhäuft. Auch polarisierten die Geräte, waren sie doch meist als einzige vor allem auf den Bereich der Unternehmenslösungen fokussiert.
Eine Zeit lang waren sie Statussymbol für Menschen mit vermeintlich überdurchschnittlich hoher Arbeitsbelastung und Produktivität. Diese einseitige Ausrichtung funktionierte so lange gut, wie andere Geräte die Technik zum mobilen E-Mail-Empfang nicht gleich gut beherrschten. Im Laufe der Zeit verschwamm dieses Alleinstellungsmerkmal allerdings immer mehr. E-Mail-Dienste in der Cloud wurden salonfähig und immer weniger Unternehmen waren bereit, eine aufwendige Infrastruktur aus speziellen Blackberryservern vorzuhalten. Daraus ergaben sich dann Diskussionen über den Wert und Nutzen unterschiedlicher Geräte und Lösungen, denen Blackberry nach und nach immer weniger entgegenzusetzen hatte. Denn die technische Umwälzung hatte vor allem einen weiteren Effekt, da die Trennung zwischen geschäftlichen und privaten Telefonen immer stärker aufgeweicht worden sind. Unter dem Motto „bring your own device“, haben sie die Lösungen von Unternehmen verändert. Gleichzeitig hat der Datenschutz einen abnehmenden Stellenwert eingenommen.
Dieses Bündel von Argumenten mag verdeutlichen, warum BB dort steht, wo sie heute stehen.
Aber ist das überhaupt gerechtfertigt? Längst ist der Smartphonemarkt gesättigt aber eben auch einheitlicher geworden. Gibt es da nicht gerade auch Bedarf an alternativen Lösungen? Wo bleibt zudem der Ruf nach dem Datenschutz? Alle Welt diskutiert über Wiki-Leaks aber nutzt weiterhin Whatsapp und Facebook? Ist der normale User vielleicht auch gar nicht mehr in der Lage, die technischen Zusammenhänge zu verstehen?
Wie dem auch sei, BB hat es jedenfalls versäumt, den Datenschutzgedanken dem Massenmarkt zu vermitteln. Dort gelten usability und kostenfreie Handyspiele mehr, als Datensicherheit oder skalierbare Hardware.
Trotzdem haben wir den Test gewagt und Blackberrys Antwort auf die vielfältigen Fragen unter die Lupe genommen. Ist das Blackberry PRIV, das erste Blackberry mit Android Betriebssystem ein gelungener Wurf?
Lesen sie dazu mehr in unserem Hardwaretest – Demnächst im hanfried blog.