An dieser Stelle berichten wir in losem Abstand von unseren Erlebnisse als Franzbrötchen und Zimtliebhaber und vor allem den Problemen, die Versorgung mit Zimtgebäck auch außerhalb Hamburgs aufrecht zu erhalten.
Nun sind die Erlebnisse gerade im Franzbrötchensektor leider nicht immer sehr befriedigend. Zu oft fehlt der letzte Schliff und das Produkt ist an sich nicht geeignet, dem interessierten Genußmenschen Gaumenfreuden zu bereiten.
Umso wichtiger ist es, die wenigen Glücksmomente in dieser Hinsicht zu teilen und vor allem das Wissen über solide Zimtquellen weiter zu geben.
Auch wenn unser Hauptaugenmerk auf das Franzbrötchen gerichtet bleibt, können und wollen wir ein geschmackliches Highlight mit unseren Leserinnen und Lesern teilen.
Dazu haben wir die Frankfurter Filiale des Bäckers „Zeit für Brot“ unter die Zimtlupe genommen. Mittlerweile gibt es Niederlassungen auch in Hamburg, Berlin und Köln. Als Bio Bäcker werden nur ausgesuchte Zutaten von Bioland Lieferanten verarbeitet, sogar der Strom soll „Bio“ und damit ökologisch sein. Insgesamt wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt und überschüssige Waren werden sogar gespendet.
Alles in Allem also durchaus ein hervorstechendes Beispiel, wie man klassische Handwerkstugenden zukunftsfähig machen und gleichzeitig noch Wert auf die Ökologie legen kann. Dazu zählt insbesondere die Regionaliät, so dass Zutaten gerade nicht durch die ganze Republik gekarrt werden müssen. Die Zubreitung erfolgt in den Backstuben bzw. Kaffees, was Zeit für Brot wohltuend von den großen Convienience Bäckereien abhebt.
Aber stimmt auch das Ergebnis? Ganz wertfrei beschränken wir uns auf die Zimtspezialität des Hauses, frisch gebackene Zimtschnecken.
Soviel gleich vorweg, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Zeit für Brot gelingt hier ein fast perfektes Zimtprodukt.
Die Einordnung erfolgt aufgrund der Größe und Gestaltung irgendwo zwischen Kuchen und Morgengebäck. Wobei auch ein Franzbrötchen zu unterschiedlichen Tageszeiten gegessen werden kann, ist es doch eher ein klassisches Morgengebäck.
Hier spricht die Größe jedoch für manchen gegen den Verzehr am Morgen, den die Zimtschnecke hat schon ein ordentliches Format. Das soll hier jedoch nicht bewertet werden, denn wenn die Qualität insgesamt stimmt, schadet Größe natürlich nicht. Zudem ist uns aufgefallen, dass es aufgrund der Fertigung von Hand immer wieder auch zu unterschiedlichen Größen kommen kann. Notfalls muss man eben eine Teilung des Teilchens vornehmen.
Die übrige Optik wird bestimmt durch die Herstellung, die dadurch gleichzeitig eindrucksvoll bestätigt wird. Klar erkennbar ist die anfängliche Struktur als Abschnitt einer großen Zimtrolle, die in quaderförmige Backformen gegeben durch den verwendeten Hefeteig im Ofen herrlich nach oben aufgehen. Das zwischen den Lagen befindliche Zimtgemisch tritt dann zusammen mit dem Teig teilweise an die Oberfläche. Dabei ist schön, dass nicht wie bei vielen Franzbrötchen nur noch verbrannter Zucker zu sehen und schmecken ist, sondern ander Oberfläche vielmehr eine ausgewogene Mischung aus gebräuntem Teig, Zucker und Zimt besteht.
Im Inneren setzt sich diese Bewertung fort, wenngleich bei dem ein- oder anderen Stück vielleicht etwas zuviel Teig vorhanden war, so dass wir uns etwas mehr Zimtmischung gewünscht hätten.
Der Hefeteig an sich besticht aber durch eine hohe Vorzüglichkeit, egal ob mit oder ohne Zimt. In der gelungenen Kombination stellt sich aber ein so gut wie perfektes Zimtgeschmackserlebnis ein, zumindest wenn man eine Ecke erwischt, in der Teig nicht alleine steht.
Dazu gesellt sich das richtige Maß an Feuchtigkeit, so dass dem Gesamtkonzept kaum noch etwas hinzuzufügen ist ausser eventuell einer etwas gleichbleibenderen Verteilung von Zimt und Teig aber das sind in der Gesamtschau Details.
Um das Produkt abzurunden werden auch Versionen angeboten, die z.B. mit Äpfeln, Mohn, Schokolade oder Walnüssen versetzt sind und ebenfalls hervorragend schmecken, jedoch naturgemäß noch stärker individueller Geschmack sind oder eben nicht.
Abschließend können wir die Zimtschnecken bei Zeit für Brot uneingeschränkt empfehlen, gerade im Hinblick auf die teilweise ernüchternde Qualiät der Mitbewerber. Ob man sie nun zum Frühstück oder zum Kaffee genießt bleibt jedem selbst überlassen – wer aber Zimtgebäck liebt und eine der Filialen aufgespürt hat, muß die Produkte probieren – das steht fest !
Unsere Note : 1-