Viele Hamburger oder Norddeutsche kennen das Problem. Wie kann man auch südlich der Elbe die Versorgung mit dem geliebten Zimtbrötchen am Morgen sicherstellen? Mittlerweile existieren im Internet viele Anleitungen zum Selberbacken auch Einfrieren ist eine gar nicht so schlechte Alternative.
Doch ist man als Berufspendler unterwegs, sind alle diese Möglichkeiten nicht immer praktikabel, so das oft wohl oder übel nur der Gang zum Bäcker am Bahnhof, dem Flughafen oder einer Autobahnraststätte bleibt. Dabei gibt es wesentliche regionale Unterschiede im Angebot und meist muss man feststellen, daß die Verarbeitung von Zimt in Backwaren keineswegs flächendeckend in den Regionen unseres Landes verbreitet ist, erst recht nicht als Frühstücksbrötchen.
Abhilfe schafft seit einiger Zeit die mehr oder weniger deutschlandweit vertretene Backshopkette „Le Crobag“, die ja interessanterweise eher eine französische Ausprägung an den Tag legt. Jedenfalls wird dort auch im Süden der Republik oder sogar in der Hauptstadt, ein Produkt verkauft, dass zumindest dem Namen nach als Franzbrötchen bezeichnet wird und eben die notwendige und gewünschte Menge Zimt eingearbeitet bekommen hat.
Unabhängig von der Diskussion um den Rückgang des traditionellen Bäckerhandwerks stellt sich die Frage, ob somit die Versorgung mit Franzbrötchen auch im sog. „Franzbrötchen Ausland“ zu gewährleisten ist.
Vorweg geschickt vermag das Produkt in keinem Fall mit den Königinnen der Zunft mitzuhalten, die in Hamburg z.B. von der „Kleinen Konditorei“ hergestellt werden. Dazu ist es zu mächtig und erinnert eher an ein Kuchenstück oder wie es in einigen Regionen Deutschlands genannt wird, ein „Teilchen“. Auch die Form hat nichts mit einem klassischen Franzbrötchen zu tun, dafür sieht es zu sehr nach klassischen Brötchen aus und ist insgesamt zu rund und dick.
Nichts desto trotz ist die übrige Konsistenz durchaus geeignet, eine Zimtbefriedigung herzustellen. Dabei ist allerdings ein wichtiger Faktor zu beachten. Ob es an der fehlenden Erfahrung mit dem Franzbrötchen an sich liegt oder einfach der Zugang zu diesem Produkt fehlt, jedenfalls werden die Franzbrötchenteiglinge in den Filialen von „Le Crobag“ regelmäßig viel zu scharf gebacken. Das führt dazu, daß die ohnehin schon zu stark ausgeprägte Kruste sich wie ein Panzer um den weichen Kern legt und jegliche Nähe zum klassischen Franzbrötchen zunichte macht. Dieses sollte ja eher von einer leicht matschigen, gerne etwas fettigen Konsistenz sein.
So bleibt dem gemeinen Handlungsreisenden dann nichts weiter übrig, als bei der Bestellung des Produktes genau darauf zu achten, in der Auslage ein möglichst helles Produkt auszuwählen. Dann erhält man zwar immer noch kein klassisches und „richtiges“ Franzbrötchen wie im Norden der Republik. Aber immerhin ein Produkt, welches die Sehnsucht bis auf weiteres zu Stillen vermag.
Wir vergeben unsere Geschmacksnote: 2 – , vor allem aufgrund des Verdienstes, das Franzbrötchen in neuen Regionen verfügbar zu machen.