Was versteht man unter Networking im beruflichen Kontext?
Networking im beruflichen Kontext bezieht sich auf die gezielte Pflege von Kontakten, um diese später für sich selbst, im beruflichen oder privaten Kontext zu nutzen.
Netzwerke können für fast alles und überall entstehen, wie zum Beispiel Fahrgemeinschaften, Hobbygärtner, Hundesportlerinnen oder Alleinreisende. Es gibt auch formale Netzwerke wie Berufsverbände, Gruppen für Gründer:innen, für Frauen oder Expats. Immer häufiger findet das Netzwerken zunächst oder ausschließlich auf digitaler Ebene statt wie z.B. in Netzwerken wie LinkedIn, XING oder Facebook.
Kontakte verdichten sich in Netzwerken und so entstehen Netzwerke verschiedenster Art. Alle Netzwerke folgen einem Grundsatz: Die Mitglieder bieten und suchen etwas. Sie teilen Interessen und Ziele. Wie im privaten, so gilt das auch im beruflichen Netzwerk. In beiden Lebensbereichen wählt man Kontakte immer auch danach, ob und wie sie nützlich sein könnten.
Networking bietet viele Vorteile auf persönlicher und kollektiver Ebene. Ein wichtiger Vorteil des Netzwerkens besteht darin, die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Wer gut vernetzt ist, erhält außerdem mehr Resonanz. So bieten sich mehr Möglichkeiten, Erfahrungen auszutauschen. Auf persönlicher Ebene bringt Networking unter anderem diese Vorteile mit sich: die Strategien und Erfolgskonzepte anderer kennenlernen, sich gegenseitig motivieren und inspirieren, eigenes Wissen einbringen und sich zugleich positionieren, Empfehlungen abgeben und umgekehrt weiterempfohlen werden, sich bei Herausforderungen unterstützen. Auch das Unternehmen als Ganzes profitiert, wenn Mitarbeitende beruflich fleißig netzwerken. Kompetente und freundliche Mitarbeitende tragen als Repräsentant:innen des Unternehmens zu dessen gutem Ruf bei. Durch den Austausch mit Verteter:innen anderer Firmen und Organisationen landen Informationen oft früher im Unternehmen. So kann ein wertvoller Wissensvorsprung entstehen. Zum Beispiel in Hinblick auf Marktinfos, Brancheninterna, Trends, Gesetzesänderungen oder Personalveränderungen.
Ist Netzwerken nur für bestimmte Berufsgruppen relevant?
Meiner Meinung nach nicht. Trotzdem stellt sich für jeden (m/w/d) Berufstätigen, Freelancer, Recruiter, Unternehmer oder Jobsuchenden naturgemäß die Frage, inwieweit der eingesetzte Zeitaufwand, ein wie auch immer geartetes, persönliches Ziel fördert und dadurch gerechtfertigt wird.
Allerdings sollte man bei der Definition dieser Ziele zunächst für sich ggfs. auch großzügig definieren, worum es beim sog. „Networking“ eigentlich gehen soll.
Denn letztlich ist jeder Austausch mit Gleichgesinnten oder in sozialen Gruppen jeglicher Coleur, ja bereits Networking. Wer sich zudem in seiner Branche oder Profession wohl fühlt, wird bereits von sich aus eine intrinsische Motivation haben, sich in der betreffenden Branche zu vernetzen und so mit anderen Menschen ins Gespräch und einen Austausch zu kommen.
Von daher muss es vielleicht gar kein bewusstes „Networking“ sein. Vielmehr könnte man in nahezu jeder Branche die von Interessen-, Arbeitgeber- oder Arbeitnehmervertretern angebotenen Events nutzen, um für sich selbst zu erfahren, welches Maß von „Networking“ individuell nützlich und angenehm ist.
Ergebnis
Denn unter dem Strich macht man ja nur dann Dinge nachhaltig und gut, wenn man sie auch gerne macht. Wer sich also zum Networking zwingen muss, wird auf Dauer weder Erfolge noch Zufriedenheit generieren.
Da zudem an allen Ecken und Enden ehrenamtlich tätige Menschen gesucht werden, sollten wir dieses Engagement vielleicht nicht immer mit dem Begriff „Networking“ unnötig auffladen. Wichtig ist doch, Menschen in ihrem Beruf, ihrer Branche oder dem privaten Umfeld dazu anzuhalten, sich für eine Sache und damit postiv für Menschen, die Wirtschaft und damit die Allgemeinheit, einzusetzen.
Dann werden sich positive Erkennntisse und ein Erfahrungsgewinn in jedem Fall irgendwann einstellen. Ob man das nun „Networking“ nennt oder nicht, sollte dabei egal sein.
In jedem Fall wäre das eigentlich etwas für jeden, der aktiv am Arbeitsleben teilnimmt und Freude an der Kommunikation mit anderen Menschen hat. Völlig unabhängig davon, in welchem Bereich er berufstätig ist.
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